60 Jahre Segelflug in Langenfeld

Wir feiern runden Geburtstag. 60 Jahre sind inzwischen verstrichen, seit am 19. März 1950 in einer Leichlinger Gaststätte die Luftsportgruppe Erbslöh gegründet wurde. 18 Mitglieder investierten zwei Mark als ersten Beitrag in einen Verein, der keine Mittel, keine Werkstatt und kein Fluggelände hatte und dessen erklärtes Ziel – das Fliegen nämlich – von Amts wegen verboten war.

Pionier Oskar Erbslöh

Die Pionierzeit der Luftsportgruppe Erbslöh erinnert in den ersten Jahren viel an den Einsatz und die Tatkraft ihres Namensgebers Oskar Erbslöh, der wohl zu den bekanntesten und erfolgreichsten Pionieren auf dem Gebiet des Ballonsportes zählt und dank seiner energischen Förderung des Gedankens an ein motorisiertes Luftschiff die Rheinisch-Westfälische Motorluftschiff-Gesellschaft gründete. An einer Vision mangelte es auch den damaligen Gründungsmitglieder der Luftsportgruppe nicht: Der Segelflug über Langenfeld sollte Wirklichkeit werden.

Sperrholz und Baupläne für unser erstes Flugzeug

1950 wurden bekannte Flieger anlässlich des ersten Sommerfestes zu Vorträgen eingeladen, um dem chronischen Geldmangel zu begegnen und anschließend für 60 Mark die Baupläne eines Vorkriegsflugzeuges kaufen zu können – ein Grunau-Baby III. In den nächsten vier Jahren entstanden unter – aus heutiger Sicht – abenteuerlichen Bedingungen Tragflügel und Rumpf des ersten eigenen Segelflugzeuges. Für die Rumpfkonstruktion wurde das im Bau befindliche Jugendheim gewählt. Hier konnte das Bauamt von der Notwendigkeit überzeugt werden, die Kellerschächte so zu ändern, dass der Rumpf auch unbeschädigt ans Tageslicht gezogen werden konnte. Werner Tanz kaufte Sperrholz in Köln und transportierte es auf dem Motorrad nach Langenfeld.
Vier Jahre vergingen bis am 29. August 1954 das Flugzeug auf den Namen „Langenfeld“ getauft und sich die LSG erstmals öffentlich vorstellte und von der Presse zur Kenntnis genommen wurde. Ein Jahr später folgte der erste Start von Langenfelder Boden – damals auf dem alten Fluggelände an der Jahnstraße. Dort, wo heute der Langenfelder Freizeitpark liegt.
Die zunehmende Bebauung machte 1979 den Fortbestand des Fluggeländes an der Jahnstraße unmöglich. Die Flieger bezogen daraufhin das heutige Gelände in Langenfeld-Wiescheid.

Erste Erfolge im Streckenflug

Mit der rasanten technischen Weiterentwicklung des Segelfluges wuchsen auch die fliegerischen Erfolge. Piloten wie Eckhard Stoi und Helmut Broch machten mit ihren herausragenden Leitungen im Streckensegelflug die Luftsportgruppe über Landesgrenzen hinaus bekannt. Heute nehmen die Piloten auf Landes-, Deutschen- und Weltmeisterschaften teil. Aktuelles zum Streckenflug gibt es hier.

Segelflugausbildung: 13 Fluglehrer, 32 Flugschüler

Neben den Aktivitäten im Leistungssegelflug, nimmt auch die Ausbildung zum Segelflieger im Vereinsleben einen hohen Stellenwert ein. Elf Fluglehrer stehen dabei den derzeit 32 Flugschülern in den drei praktischen Ausbildungsabschnitten über die Saison verteilt am Wochenende zur Verfügung. Mit einem Schnupperkurs im September kümmert sich der Verein um Nachwuchs und bietet Interessierten die Möglichkeit, an einem ganzen Tag das Segelfliegen und die Gemeinschaft kennen zu lernen.

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