Klassentreffen in Klix – Kräftemessen am Himmel

Beim 22. Streckenflugwettbewerb in Klix messen sich Piloten aus aller Herren Länder in einer entspannt-fliegerischen Atmosphäre am Himmel. Wir sind in Klix in der Oberlausitz mit fünf Flugzeugen und sieben Piloten gut vertreten. Hier berichten wir aktuell über den Verlauf des Wettbewerbes.

Tag 1 – Guter Auftakt

Das Duo-Team kurz vor dem Start zum ersten Wertungsflug.

Das Duo-Team kurz vor dem Start zum ersten Wertungsflug.

Was für ein Auftakt! Schlagzeile: Gute bis sehr gute Thermik. Aufgaben zwischen 150 und 250km mussten im Dreieck so schnell wie möglich abgeflogen werden. Das Ergebnis: Drei Langenfelder Flugzeuge sind am Abend wieder in Klix gelandet. Die anderen Beiden landeten nicht weit weg auf einem Acker. Doch für Christian hatte die Außenlandung auch sein Gutes. Er wurde zum Star der Lokalpresse.

Tag 2 – Thomas sammelt Punkte
Auch am zweiten Wertungstag ging es in die Luft – allerdings wesentlich anspruchsvoller. Das Wetter ist labiler geworden und beim Briefing wurde auf Gewitter hingewiesen. Gestartet wurde trotzdem. Die Aufgaben waren nahezu identisch zum Vortag, doch bereits beim Startaufbau schossen die Wolken in den Himmel. Nachdem das gesamte Feld bis auf die Standardklasse abgeflogen war, gingen die Doppelsitzer in die Luft. Kurz vor Abflugfreigabe wurde deren Tagesaufgabe neutralisiert. Die Standardklasse blieb am Boden. Einzig unser Thomas in seiner Libelle sammelte heute Punkte und kämpfte sich damit wieder nach vorn.

Unser persönlicher Tagessieger Thomas beim Abrüsten seiner Libelle.

Unser persönlicher Tagessieger Thomas beim Abrüsten seiner Libelle.

Tag 3 – Es wird vor Pol(l)enflug gewarnt
Erneut hat sich das Wetter nicht groß verändert, nur die Wolken hängen tiefer. Die Aufgaben werden auch nicht abwechslungsreicher.
Der geplante Start ist um 12:00 lokaler Zeit. Aufgrund von großflächiger Abschirmung in der Oberlausitz wird der Start um eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Auch um 12:30 keine sichtbare Verbesserung. Dichte Cirrusfelder und nur wenig Sonneneinstrahlung lassen Zweifel aufkommen, ob überhaupt noch geflogen werden kann. Auch der Klixer Wettervorkoster säuft ab. Dann um 14:30 die Gewissheit: Alle Flugzeuge bleiben heute am Boden. Doch aus Erbslöh-Sicht gab es auch Positives. Unser fleißiger Rückholer und Polnisch-Dolmetscher Andreas kam zu einem knapp 3-stündigen Flug mit August in unserem Duo Discus. Auch August und Andreas können bestätigen, dass die Wetterverhältnisse sehr schwierig waren und die Entscheidung der Wettbewerbsleitung gerechtfertigt war.
Ania, Joel, Thomas, Jochen und Scharri konnten anderweitig Flugstunden sammeln. Sie erfassten die Gelegenheit und hingen sich mit dem Kite in den Wind. Anstrengender als so mancher Flug im Segelflugzeug!

Tag 4 – DUO-Team erfolgreich
Ostdeutsches Improvisationstalent: Die Klixer Fliegerkollegen setzten einen Tornado der Luftwaffe ein, um die dichte Wolkendecke aufzulösen.

Tornado-Besuch am Morgen.

Tornado-Besuch am Morgen.

Nachdem die vergangenen beiden Tage für die Doppelsitzer neutralisiert wurden, verlief der 3. Wertungstag aus Erbslöh-Sicht erfolgreich. Recht spät wurde die Startbereitschaft für 14:45 Uhr angesetzt. Das DUO-Team 72 stand vorn und ging als Erstes in die Luft. Abgeflogen wurde in 850 Metern bei bis dahin mäßigen Steigwerten. Das Zeit- und Wetterfenster für die AAT-Aufgabe war mit 90 Minuten und einer Strecke zwischen 115 und über 200 Kilometern knapp bemessen. Uns blieb der Blick bei einer Sicht um 15 Kilometer nach vor. „Nicht Außenlanden“, lautete die Strategie für die Aufgabe. Eindrucksvoll war der lang gestreckte Endanflug: 40 Kilometer Gleitflug unter geschlossener, dichter Wolkendecke. Der Langenfeld-DUO landete auf Platz sieben und insgesamt auf dem 6. Platz nach zwei Wertungstagen. Morgen erwarten wir den besten Tag der Woche und Aufgaben für alle Klassen.

Jochen beim Studieren der Tagesaufgabe. Der DUO startet von der Poleposition.

Jochen beim Studieren der Tagesaufgabe. Der DUO startet von der Poleposition.

Tag 5 – 100 km/h sind zu langsam

Letzte Tipps vor dem Start von Jochen an alle Piloten(innen).

Letzte Tipps vor dem Start von Jochen an alle Piloten(innen).

Nach den ernüchternden Wetterlagen der letzten Tage folgte heute der Knallertag. 1000 Punkte konnten erreicht werden. Gute bis sehr gute Steigwerte bei Wolkenhöhen von 1500 – 2000m in der Vorhersage ließen die Wettbewerbsleitung zu anspruchsvollen Aufgaben mit weiten Strecken hinreißen. Thomas musste mit knapp 400km noch die kleinste Aufgabe bewältigen. Für Anne, August und Christian war die Aufgabe mit knapp 500km eine echte Herausforderung. Auch Joel und Jochen hatten anspruchsvolle 410km vor sich.

Thomas und Rückholerin Ania kurz vor dem Start.

Thomas und Rückholerin Ania kurz vor dem Start.

Geflogen wurde von Klix aus in einem Nord-Nord-Ost Kurs bis nach Polen, südlich an Berlin vorbei und schließlich wieder nach Klix. Während unsere Langenfelder Piloten in der Luft schwitzen, schwitzte Andreas in der Küche. Als Ansporn für eine erfolgreiche Tagesaufgabe standen Rinderrouladen auf dem Speiseplan.
Lange zitterten die Rückholer bis Christian Fort sie mit der Meldung „10km bis zum Platz“ erlösen konnte. Nach und nach kamen auch alle anderen Langenfelder Piloten zurück. Was für eine Mannschaftsleistung! Alle Piloten sind rum!
Die Belohnung folgte auf dem Fuße. Andreas Rouladen haben für so manche Mühen des Tages mehr als entschädigt.

Eines tolles Abendessen. Alle Piloten sind rum und die Rouladen von Andreas schmecken köstlich.

Eines tolles Abendessen. Alle Piloten sind rum und die Rouladen von Andreas schmecken köstlich.

Doch was anfangs aufgrund der guten Wetteraussichten als gut machbar klang, entpuppte sich spätestens beim ernüchternden Blick auf die Tageswertung als echte Herausforderung. So landete das DUO-Team auf dem letzten Platz der Tageswertung – trotz einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 100 km/h. Sie waren schlichtweg im Klassenvergleich zu langsam.
Morgen können wir wieder Punkte gut machen: Das Briefing wurde abermals vorgezogen und erneut werden sehr gute Bedingungen vorausgesagt.

Tag 6 – Thomas auf Erfolgskurs

Vorbereitung der AAT

Vorbereitung der AAT

Am Vorabend wurde der zweite Knallertag in Folge angekündigt. Aufgezogene Schichtwolken stimmten den Meteorologen am Morgen zurückhaltender. Die Startbereitschaft wurde um eine halbe Stunde verschoben und die AAT-Aufgaben kurz vor dem Start aller Klassen mit einem größeren Kreisradius an die Wetterentwicklung angepasst.
Unterwegs lief es dann wider erwarten ausgesprochen gut – sehr gute Steigwerte, eine Basis von 2000 Metern und einladende Wolkenstraßen auf Kurs. Mit einem langen und schnellen Endanflug über 45 Kilometer sicherte sich das DUO-Team einen Schnitt von mehr als 105 km/h und damit den siebten Platz.
Auch alle anderen Langenfelder kamen rum. Tagessieger aus Langenfelder Sicht war Thomas mit seiner Libelle auf Platz Drei der Clubklasse.

Thomas erflog sich den dritten Platz der Clubklasse nach einem starken Rennen.

Thomas erflog sich den dritten Platz der Clubklasse nach einem starken Rennen.

Tag 7 – Außenlandung als bessere Alternative

Die Wäsche trocknet nur langsam.

Die Wäsche trocknet nur langsam.

Die bösen Geister wurden, ganz nach altem Brauch, am Vorabend mit den Hexenfeuern in der Umgebung verbannt. Leider trifft das nicht auf die Wettergeister zu. Unser Wettbewerbsmeteorologe Volker leitet das Briefing mit den Worten ein: „Wir hoffen auf die Möglichkeit einer Chance für ein Wetterfenster.“ Die Ernüchterung ist groß und wird noch größer als sich die Wettbewerbsleitung dazu entschieden hat, nur die Club- und die Standardklasse in die Luft zu schicken.
Nachdem die Startbereitschaft mehrere Male verschoben wurde und auch der Himmel wenig vielversprechend aussieht, setzt gegen 13 Uhr Regen ein. Pessimismus macht sich unter den Piloten breit, aber es wird nicht neutralisiert. Dann die Überraschung: Hinter dem Regen geht tatsächlich das versprochene Wetterfenster auf. Der Startbetrieb läuft auf Hochtouren. Die Aufgaben sind, dem Wetter entsprechend, nicht besonderes groß. Knappe 150km sind zu fliegen.

Für die Standard- und Clubklasse geht es doch noch in die Luft.

Für die Standard- und Clubklasse geht es doch noch in die Luft.

Erneut verschlechtert sich das Wetter. Die ersten Außenlandemeldungen gehen bei der Wettbewerbsleitung ein, aber bis jetzt keine von einem Langenfelder Piloten! So langsam fängt es in Klix wieder an zu regnen, kein gutes Omen. Gegen 17 Uhr dann die Gewissheit. Auch alle Langenfelder Piloten hat es erwischt. Doch nach Rückkehr zum Flugplatz Klix stellt sich heraus: Die Außenlandung war die bessere Alternative. Eine Gewitterzelle hatte den Flugplatz genau getroffen. Minuten langer Starkregen, teilweise mit Hagel und Sturmböen verwandelte den Flugplatz in eine regelrechte Seenlandschaft. Die gute Nachricht: Kein Sachschaden! Lediglich das Internet-Modem verabschiedete sich mit einem lauten Knall.
Aufgrund der vielen Außenlandungen, kam keine Wertung zustande.

Tag 8 – Bleibt liegen und schlaft euch aus!

Nebel und Nieselregen – nicht nur am Morgen.

Nebel und Nieselregen – nicht nur am Morgen.

Tag acht des Wettbewerbes verspricht leider kein fliegbares Wetter. Eine geschlossene Wolkendecke sowie ab und an Regen, lassen heute alle Klassen am Boden. Im Team Langenfeld wird die Zeit genutzt, um die Flugzeuge wieder glänzen zu lassen. Auch ist Zeit, Dresden und den Flugplatz Pirna, wo unser diesjähriges Ferienlager stattfinden wird, zu besuchen.
Wir hoffen, euch am letzten Wettbewerbstag noch einmal von spannenden Flügen berichten zu können.

Tag 9 – Ein finaler Kampf mit dem Wetter

Am letzten Wertungstag nochmal Punkte einheimsen! So zumindest die Theorie. Schon seit Tagen wird vorhergesagt, dass die Kaltfront und damit das schlechte Wetter abziehen werden. Circa 20km nördlich von Klix kommt die Sonne bereits kräftig durch. Doch hält sich in Klix eine geschlossene Wolkendecke hartnäckig. Noch gibt es keine Aufagen, aber dennoch stehen heute alle Klassen am Start.
Leider hat Petrus auch heute kein Erbarmen mit uns. Die Startbereitschaft wird immer weiter nach hinter verschoben. Mittlerweile wurden zwei Klassen vollständig neutralisiert und die übrigen drei erhalten die D-Aufgabe.
Dann gegen kurz nach drei läuft der Startbetrieb. Zunächst nur für die Standardklasse und das bei noch relativ dichter Bewölkung. Irgendwo muss doch das gute Wetter sein! Stimmt! Doch leider immer noch zu weit nördlich. Nach und nach kommt die Standardklasse wieder zurück zum Flugplatz. Der Tag wird neutralisiert. Schade! Manchmal ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort!
Aber dennoch, wir sind zufrieden. Je nach Klasse, drei bis vier Wertungstage, kulinarischer Hochgenuss, anspruchsvolle Wetterlagen und eine super Truppe. Ein rundum gelungener Wettbewerb. Auch mit den Ergebnissen können wir zufrieden sein. Thomas erreichte in der Clubklasse von 22 Teilnehmern den zwölften Platz, das Duo Team belegte Rang sieben von zwölf Doppelsitzerteams und in der Standardklasse können sich August über den 20ten, Anne und Christian M. über den 19ten und Christian F. über den 16ten Platz von insgesamt 24 Teilnehmern freuen. Beim klasse Treffen der Asse in der Oberlausitz werden wir als Team-Langenfeld auch im kommenden Jahr wieder dabei sein.

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