Landung wird zur Herausforderung – Vergleichsfliegen am längsten Tag des Jahres

VON JUERGEN E. FISCHER

Hohes fliegerisches Können offenbarte unser Vergleichswettbewerb 2013, an dem auch Piloten des Luftsportclubs Bayer Leverkusen auf unserem Fluggelände in Wiescheid teilnahmen. 21 Flieger – die meisten noch in der Segelflugausbildung – beteiligten sich an dem Wettbewerb, bei dem es um fehlerfreies Fliegen vom Start bis zur zielsicheren Landung ging. Die drei Besten sind Lukas Müller-Kirschbaum (Flugschüler Langenfeld, Platz 1), Steffen Dringenberg (Leverkusen, Platz 2) und Arian Stefanic (Leverkusen, Platz 3). Sie erhielten für ihre hervorragenden Leistungen Pokale.

Begonnen hatte der Tag zu ungewohnt früher Stunde gegen 4:30 Uhr. Da der 21. Juni der längste Tag des Jahres ist, haben wir am darauffolgenden Samstag traditionell zu ihrem Longest-Day-Fliegen eingeladen. Rechtlich möglich ist Segelfliegen von Sonnenauf- bis -untergang, an diesem Tag in Langenfeld von 5:15 bis 21:53 Uhr.
Noch im Dunkel der Nacht wurden die Flugzeuge aus der Halle geräumt und gecheckt. An den Start gingen alle ein- und zweisitzigen Schulflugzeuge, darunter auch eine ASK13 und eine ASK21, welche die Flieger vom LSC Bayer Leverkusen am Vortag nach Langenfeld geflogen hatten.

Ruhiger Flug, zauberhafte Sicht

Wer dem inneren Schweinehund die Stirn geboten hatte und früh aus den Federn gekrochen war, wurde mit Flügen in ruhiger Luft und einer tollen Aussicht belohnt. Durch die Wolkendecke brechende Sonnenstrahlen tauchten Düsseldorf und die weitere Umgebung in ein zauberhaftes Licht. Am Horizont zeichneten sich in der recht klaren Luft Fernsehtürme und Gebäude gestochen scharf ab. Als erster ging der Langenfelder Flugschüler Christian Salz in die Luft, der es sich nicht hatte nehmen lassen, an seinem Geburtstag mit dabei zu sein. Bis zum Frühstück kurz nach 8 Uhr hatten die fast 40 Langenfelder und Leverkusener Piloten schon 56 Starts absolviert. Aufgrund fehlender Thermik am frühen Morgen waren natürlich nur Platzrunden von vier bis sechs Minuten Dauer möglich.

Wettbewerb: Pilotenfehler bringen Punktabzug

Nach dem Briefing um 9 Uhr ging es wieder an den Start zum Vergleichsfliegen der Piloten aus den Clubs aus Langenfeld und Leverkusen. Unser Cheffluglehrer Jochen König erläuterte beim Briefing, was die Flieger erwartete: Jeder der 21 Teilnehmer sollte dreimal starten. Bei der ersten Runde musste im Querabflug und im Gegenanflug je eine Rollübung eingebaut werden, im Endteil wurde geslipt. Beim zweiten Flug mussten im Gegenanflug zwei Vollkreise mit wechselnder Kurvenrichtung geflogen werden, im Endteil war wieder Seitengleitflug angesagt. Die dritte und letzte Runde wurde mangels Zeit gestrichen.
Alle Manöver werden beim Segelflug angewendet und gehören zum Prüfungsprogramm, das Flugschüler erfolgreich fliegen müssen, bevor sie ihre ersehnte Pilotenfluglizenz in den Händen halten.
Nachdem jeder noch einen Übungsflug zugestanden bekommen hatte, werde es ernst. Die Jury mit Anne Krey und Joël Wagner aus Langenfeld sowie Patrick Wahlscheidt und Philipp Goebel aus Leverkusen verfolgte jeden Flug vom Start bis zur sicheren Landung genau. Für jeden Fehler gab es Minuspunkte. Wer vergaß vorzuhalten oder das Windenseil unter Belastung ausklinkte, wurde ebenso bestraft wie diejenigen, die beim Rollen gierten oder am Ende das Landefeld nicht trafen.

Die Jury verfolgt jeden Flug vom Start bis zur Landung.

Die Jury verfolgte jeden Flug vom Start bis zur Landung.

Eine Punktlandung schafften nur wenige.

Eine Punktlandung schafften nur wenige.

Böen machen Landung zur Herausforderung

Letzteren war angesichts des auffrischenden, böigen Windes die schwierigste aller Übungen. Fehlerfrei bekamen das nur Lukas Müller-Kirschbaum und Christian Prill aus Langenfeld hin. Besonders freute sich Joel am Abend, als er für die Jury die Siegerehrung vornahm, dass sich auch der Erbslöh-Schüler Andreas Dworaczek erfolgreich am Wettbewerb beteiligt hatte, obwohl er sich erst eine Woche zuvor freigeflogen hatte. Natürlich musste er Übungen nicht fliegen, die seinem Ausbildungsstand nicht entsprachen.
Der Tag klang aus mit Bier, Cola und Grillfleisch. Der Dank aller Teilnehmer gilt unserem Jugendleiter, Sebastian Schmidt, der den Tag vom Frühstück über den Wettbewerb bis hin zum geselligen Ausklang am Abend hervorragend organisiert hatte.

Link zu den Fotos von Juergen
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